Ein Bericht von Anton List
Familie List vlg. Leibnitzer und der Wein
In der Gültschätzung von 1542 über die Herrschaft Brunnsee (Viehstand wurde aufgenommen) gab es 14 Huben in Siebing. Bei den Namen gab es neben Urban und Paul List auch einen Jörg Leibnitzer, das ist unser Vulgoname. Seit 1668 (Heirat von Jakob List mit Barbara Khaimling) ist der Name LIST durchgehend erhalten geblieben.
Beim Übergabevertrag von 1747 (nach dem Tod von Michael List) ist ein Weingarten zur Herrschaft Witschein gehörend in Kaltenegg (KG Glanz) hinzugekommen. Und zwei zur Herrschaft Weinburg dienstbare Weingärten am Rosenberg waren auch dabei.
Ein originaler Kaufbrief von 1779 befindet sich im Hofarchiv. Johann List kaufte einen Weingarten am Graßnitzberg, der heute noch in Familienbesitz ist. Die Weingärten von Kaltenegg, Rosenberg und Zieregg wurden weitervererbt. 1828 wurde noch ein Weingarten im Graßnitzberg gekauft.
Die Flächen waren damals aber sehr klein, ca. 1 ha. Die Arbeit wurde von Winzern (Weinzirl) verrichtet, die ein Wohnrecht, Essen und eine geringfügige Entlohnung hatten. Vom geernteten Wein wurden die Winzer bezahlt und es blieb immer noch ein bisschen Bargeld übrig.
Das ganze System blieb bis in die 1960er Jahre so bestehen. 1970, als ich die Fachschule Silberberg abgeschlossen hatte, wurde der Wein erstmal in 2l Flaschen gefüllt. Seit 1978 wurden auch 0,75l Flaschen gefüllt. Es wurden auch Trauben zugekauft, um den größeren Bedarf zu decken. Bis Mitte der 1990 Jahre wurde der Betrieb noch als gemischte Landwirtschaft geführt.
Die Landwirtschaft (Ackerbau, Rinder und Schweine) wurde verpachtet und der Weinbau als Vollerwerb betrieben. Jetzt bearbeiten wir 6 ha Weingarten und mit Traubenzukauf wird die benötigte Menge erreicht.
Seit 2004 absolvierte Matthias List die Weinbauschule und stieg dann 2006 nach einem Auslandspraktikum in den Betrieb ein.